Regeln sind in digitalen Spielen absolut, ein Verstoß so gut wie unmöglich. Doch immer wieder gibt es die kleinen Subversionen seitens Spielern und Entwicklern, die Regeln selbstbewusst aufgreifen und sie zum Teil des Spieles machen. In MMOs wie Eve Online findet sich ein solches Prinzip auf die Spitze getrieben. Wir diskutieren die Möglichkeiten des Regelverstoßes, des Spielens mit Regeln und die aktive Gestaltung von Regelsystemen durch Spieler.
Außerdem geht es um Frauen im eSport, Frauen in Assassin’s Creed und Kant.
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Inhalt:
00:00:00 – 00:09:08 Unsere Spielewoche
00:09:08 – 00:37:10 Presseschau
00:37:10 – 01:08:00 Thema der Woche
Shownotes:
- Female Esports Pros Hope To Close The Gender Gap (Compete Staff)
- „In the past all history has been made by men“ – Assassin’s Creed Syndicate: Ein Wendepunkt in der Darstellung weiblicher Charaktere in Spielen (Michaela Fröhlich & Joachim Schultes)
- Einfach mal gegen den Strich spielen (Adrian Froschauer)
- Outro: Phillip Gross – Pearl (Katerstimmung)
Hallo, Adrian hier, ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass ihr auch über meinen Artikel sprecht, darum musste ich mal reinhören. Erst mal: Freut mich sehr, dass ihr meine (ein wenig ungeordneten) Gedanken interessant genug findet, um sie in eurem Podcast zu diskutieren.
Zweitens: So etwa bei 00:25 geht es darum, dass Psycho Mantis „im vermeintlichen Regelverstoß eigentlich der Regel entspricht“. Das war tatsächlich genau das, was ich meinte, wir widersprechen uns an der Stelle also gar nicht. 😉 Der Regelbruch ist, wie bei Sans, kein wirklicher. Er ist lediglich ein Verstoß gegen eine selbst aufgestellte Konvention. Aber er befindet sich immer noch in den Grenzen der Spielregeln, es wird lediglich so getan als ob. „Der eigentliche Regelverstoß funktioniert nur, wenn das Spiel auseinanderfällt“, sagst du später. Das ist genau das, was ich sagen wollte. Also: Wenn die Regeln gebrochen werden, geht das Spiel kaputt. Sorry, wenn das nicht deutlich genug wurde.
Tatstächlich habe ich Multiplayer-Spiele bewusst ausgelassen. Da sind auf jeden Fall richtige Regelverstöße, bzw. unfaires Handeln. Gebrochen werden da auch oft soziale Regeln, die gar nicht ins Spiel eingeschrieben sind, und das ist noch ein gar anderes Fass, das ich da nicht aufmachen wollte. Dennoch: Spiele ich so, dass kein richtiges Match mehr möglich ist, dann habe ich ja auch irgendwo das eigentliche, funktionierende Spiel kaputt gemacht.
Toller Podcast! Viele liebe Grüße
Adrian
Mir ist beim späten Anhören dieser Podcast-Ausgabe ein weiterer Fall des kalkulierten Regelbruchs eingefallen. Ein Regelbruch also, der aufgrund seiner Antizipation im Spiel keinen tatsächlichen Regelbruch mehr darstellt:
Das Indie-Adventure „Superbrothers: Sword & Sworcery EP“ ist 2011 zunächst für mobile Geräte erschienen – und ist im Übrigen eines der wenigen fantastischen Spiele für iOS und Android (ca. 5€, keine Free-to-Play-Mechanismen o.ä.).
+++ sanfter Spoiler voraus +++
Darin gibt es eine Stelle, an der im Spiel eine bestimmte Mondphase notwendig ist, um voranzukommen. Die Spieler*innen erhalten Hinweise darauf, dass die Mondphasen an die geräte-interne Uhr gebunden sind – nicht ohne wiederholtes und kreatives Betonen, dass eine Einflussnahme auf die Uhrzeit des Gerätes nur von „ehrlosen Cheatern“ in Erwägung gezogen würde. Im Spiel findet sich sogar das Grab einer solch niederträchtigen Person, die für ihr Vergehen mit dem Leben bezahlen musste.
+++ Spoiler vorbei +++
Vielen Dank für eine weitere tolle Pixeldiskurs-Episode!