Pixeldiskurs auf dem Global Game Jam an der Uni Bayreuth

Global Game Jam 2015 in Bayreuth

Vom 23. bis 25 Januar 2015 fand der Global Game Jam weltweit an unterschiedlichen Orten statt, unter anderem auch an der Uni Bayreuth. Dabei handelt es sich um eine Veranstaltung, bei der Video- und Brettspiele innerhalb von 48 Stunden zu einem vorgegebenen Thema, Slogan oder Sprichwort (in diesem Jahr „What do we do now“) erstellt werden.

Kevin und ich waren für Pixeldiskurs und CampusTV Marburg vor Ort, um uns die ganze Sache etwas genauer zu betrachten, ein paar Stimmungen einzufangen und um mit dem Organisator Cyrus Mobasheri zu sprechen.

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Life is Strange: Die Ohnmacht der Jugend

Kopfhörer aufsetzen, die Welt mit der Akustik-Gitarre bremsen und dann den Schulflur entlang. Die egozentrischen Kids, die Sportler und Schönlinge, die Geeks und all die Unscheinbaren. Life is Strange versetzt mich in eine Zeit zurück, in der man noch zu träumen wagte. Von einem Glück, das irgendwann danach kommen mag. Von einer Erfüllung, die, wenn das Alles erstmal vorbei und man endlich frei ist, dann bitte auch eintritt. Von einem Versprechen trügerischer Ideale.

„Du hast mit 12 zu Stand by me geweint
und mit 14 bei den Outsidern Rache geschworen;
mit 16 kanntest du den Namen vom Feind
und mit 18 hast du ihn wieder verloren.“

Muff Potter – Young Until I Die (Heute wird gewonnen, bitte; 2009)

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Der digitale Flaneur im dritten Pixelreich


Vor nicht allzu langer Zeit versuchten Kevin und Stefan in einer pazifistischen Runde Battlefield herauszufinden, was passiert, wenn man gegen die Regeln eines Genres spielt. Das Ergebnis brachte vor allem eine halbe Stunde Spaß, sowie die Ernüchterung, dass die Narration an bestimmten Stellen nicht mehr mit sich spielen lassen möchte – und darauf besteht, dass sich der Spieler wieder der ludischen Programmatik zuwendet und seinen Tribut in Form von Kills entrichtet.

Dieser eher ungewöhnlichen Herangehensweise an ein Spiel möchte ich mit dem folgenden Beitrag einen weiteren Aspekt hinzufügen: Eine Art „virtuellen Spaziergänger“, der sich dem narrativen und ludischen Spielziel verweigert und kleine Besichtigungstouren durch die sich ihm dargebotene Diegese macht, um besondere Plätze oder Dinge zu entdecken, an denen der gänzlich involvierte Spieler sonst achtlos vorbeirennen würde.

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A Golden Wake: B.I.T.S. & Bytes

Wolltet ihr auch schon immer mal ein Geschäftsmann sein, Immobilen verkaufen und schicke 30er-Jahre-Anzüge tragen? Im retrostilistischen Point-and-Click-Adventure A Golden Wake von Wadjet Eye Games könnt ihr genau das! Um ein erfolgreicher Geschäftsmann zu sein, gibt es eine einfache Faustregel: B.I.T.S.

BITS

Bleibt das Adventure seiner Philosophie treu und verkauft sich so gut wie der Protagonist Alfie Banks selbst?

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South Park unterm Hakenkreuz

Ein Vergleich der Zensur des Fernsehens und Computerspiels

„Dressing like Hitler in school isn’t cool!” (South Park USA 1997–, Comedy Central, S01E07, TC: 00:07:20) belehrt ein „educational film“ (ebd.) die Figur Eric Cartman, welcher kurz darauf von seiner Schuldirektorin versehentlich als Ku-Klux-Klan-Gespenst eingekleidet wird. In South Park werden „Lehren (…) nicht gezogen – und wenn, dann nur ironisch, um das Ziehen von Lehren selbst lächerlich zu machen“ (Ruchatz 2012, 89). South Park ist eben eine satirische Attacke auf Religion, Politik und alle andern moralischen Ordnungshüter (vgl. Stratyner/Keller 2009, 3). Da ist es kaum verwunderlich, dass Cartman nichts aus dem Lehrfilm lernt und stattdessen enthusiastisch den Hitlergruß nachahmt. Satirisch aufgeladen wird die Szene freilich dadurch, dass seine Schuldirektorin im Versuch ein neues Kostüm zu finden, Cartman nur von einem ‚Altnazi‘ (Hitler) in einen ‚Neonazi‘ (Ku-Klux-Klan) verwandelt. Dabei steht die symbolische Ebene im Fokus: Die Hakenkreuzarmbinde und der Bart lassen sofort darauf schließen wen Cartman darstellen soll, wie auch die charakteristisch spitzzulaufende Gespensterkapuze (siehe Abb. 1 u. 2).

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