Wenn in den sozialen Medien eine Debatte über Geschlechterverhältnisse stattfindet, ist die Eskalation nicht weit. Es ist ja auch ein wichtiges Thema. So diskutieren auch wir immer wieder über Repräsentationen von Geschlechtern. Diesmal wollen wir uns etwas zurücklehnen und erörtern, woher unsere feministische Position kommt und was darunter eigentlich zu verstehen ist.
Außerdem geht es um The Awesome Adventures of Captain Spirit, die neue Tauschfunktion in Pokémon GO und Hamster in Overwatch.
Inhalt:
00:00:00 – 00:31:16 Spielewoche (The Awesome Adventures of Captain Spirit, Pokémon GO; Overwatch)
00:31:16 – 01:03:36 Presseschau
01:03:36 – 02:25:11 Thema der Woche
Shownotes:
- Wenn Erotikspiele Grenzen überschreiten (Michael Cherdchupan, GameStar Magazin Juni 06/2018, S. 84-93)
- Mein Dampf: Die rechtsextreme Parallelwelt auf der Games-Plattform Steam (Christian Huberts)
- Ubisoft games are political, says CEO – just not the way you think (Keith Stuart)
- Pixeldiskurs-Podcast #99 – Detroit: Become Human
- Tobis Pokémon GO-Freundesnummer: 782430935379
Also für alle die ein Problem mit dem Abschied von „Frauen sind natürlich mitgemeint“ haben in der Sprache, denen kann man außerdem noch entgegenhalten, dass hier einfache sprachliche präzision abhanden kommt. Ob von Frauen, Männern oder Frauen UND Männern gleichzeitig gesprochen wird macht ja je nach Kontext einen Unterschied. Auch weil ich ja ggf. speziell auf einen Unterschied eingehen will.
Naja
Und Wichtig ist natürlich das undemokratische Patriarchat zu beenden: Kein Gott, kein König, kein Chef, kein Vater der einen unterdrückt. Und von einem demokratischeren Herrschaftssystem profitieren ja auch „wir“ Männer.
Ich glaube nicht, dass man sich erst bei Perfektion FeministIn nennen darf, schon allein, weil es Perfektion nicht gibt. Meine Version ist da mehr die der Guilty Feminists (absolut bester Comedy-Podcast btw) und versuche einfach mein bestes, ohne mich aber ständig fertig zu machen. Die Gesellschaft ist nun mal wie sie ist und auch ich bin darin aufgewachsen. Das kann ich gar nicht einfach so abschütteln. 🙂
Zum Vorschlag mit den neutralen Artikeln: Ich mag die Idee, Geschlechter nur zu markieren, wenn es unbedingt notwendig oder gewünscht ist. Die Sprachwissenschaftlerin Luise Pusch hat mal eine ganz ähnlich Idee gehabt und das am Beispiel von Lehrer gezeigt.
Einmal könnte man ‚das Lehrer‘ sagen und dann ‚der’/’die‘ verwenden, um das Geschlecht zu markieren. Alternativ hatte sie noch die Idee nicht nur ‚das Lehrer‘ und ‚die Lehrerin‘ zu verwenden, sondern auch das Maskulinum mit ‚-ich‘ speziell zu markieren (‚Der Lehrerich‘).
Warum diese „Sexualisierung des Maskulinums“ sinnvoll sein könnte, schreibt Antje Schrupp hier sehr schön: https://antjeschrupp.com/category/sprache-2/
Vielen Dank für die Erläuterung, de Dion 😉
Die Version von Luise Pusch erscheint mir auch eine valide Option, wie Du sie beschreibst. Einerseits wäre sie vielleicht zugänglicher als mein Konzept, weil die Artikel als solche beibehalten werden. Andererseits verringert sich dadurch nicht unbedingt die Komplexität der deutschen Sprache.
Ich muss zugeben: Mein Gedanke, die Artikel loszuwerden, rührt auch etwas daher, dass ich in den letzten Monaten viel Zeit damit verbracht habe, anderen Personen Deutsch in Schrift und Wort beizubringen. Und die Willkür der Artikel ist mir dabei immer wieder ein Dorn im Auge. Insbesondere, weil damit nicht nur eine Neutralisierung des Geschlechts erreicht würde, sondern die deutsche Sprache auf einen Schlag deutlich zugänglicher würde.
Allerdings, wie im Cast bereits diskutiert, steht das Konzept natürlich dem identitätspolitischen Feminismus insofern entgegen, als dass dieser das Geschlecht gerade sichtbar machen möchte. Damit ist die Bemühung dann wieder dahin. Aber noch habe ich nicht aufgegeben!
Herzlichst,
de Stefan