Wie die Maschine Bewusstsein erlangt: Detroit: Become Human

  1. Ein Roboter darf kein menschliches Wesen (wissentlich) verletzen oder durch Untätigkeit (wissentlich) zulassen, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird.
  2. Ein Roboter muss den ihm von einem Menschen gegebenen Befehlen gehorchen – es sei denn, ein solcher Befehl würde mit Regel eins kollidieren.
  3. Ein Roboter muss seine Existenz beschützen, solange dieser Schutz nicht mit Regel eins oder zwei kollidiert.

Diese Robotergesetze stellte der russisch-amerikanische Biochemiker, Sachbuchautor und Science-Fiction-Schriftsteller Isaac Asimov bereits in seinem Roman Ich, Ein Roboter (1950) auf. Sind dementsprechend etwaige Roboter oder Androiden in diesem Regelkonstrukt verhaftet, sichert die Befolgung dessen eine friedliche Koexistenz zwischen Mensch und Maschine. Androiden sind somit nichts als Werkzeuge zur Verwirklichung menschlicher Ziele. Doch was wäre, wenn die dienenden Maschinen nicht mit ihrer Bestimmung einverstanden wären? Was, wenn sie ein Bewusstsein entwickelten und sich der Sklaverei nicht länger fügen wollten? Genau um diese Frage geht es in Detroit: Become Human, welches als jüngste Produktion von Quantic Dream am 25. Mai 2018 für die PS4 erschien. Weiterlesen

CfP: Krankheit im digitalen Spiel

von Arno Görgen und Stefan H. Simond

(English below)

„There are no healthy people left in the world” – Diese profane Meldung weist im digitalen Krankheitssimulator Plague Inc. (Ndemic Creations 2012) darauf hin, dass das vom Spieler in filigraner Kleinarbeit zu tödlicher Infektiosität und damit Effektivität gezüchtete Pathogen die Welt erobert hat und die menschliche Zivilisation unumkehrbar an ihrem Abgrund steht. Krankheit als Zerstörer der Welten – mit dieser Thematik stellt sich die Krankheit in Plague Inc. in eine Ahnenreihe mit zombifizierenden Viren, entstellten Bewohnern verlassener psychiatrischer Anstalten, Überlebenden von durch Biowaffen ausgelösten Genoziden oder halluzinierenden und traumatisierten Helden.

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