ECHO: Behaviorismus als Widerhall

Ein Echo ist nicht nur ein bekanntes physikalisches Phänomen, das die Ausbreitung eines Tons oder Geräuschs in Wellen und den anschließenden Widerhall an seinen Ursprungsort definiert, sondern ebenso die Repetition lyrischer Figuren in der Literatur. Die Mythologeme der griechisch-römischen Antike und deren Geschichten vom Waldgott Pan und der Oreade Echò und der Nymphe Echò und dem göttlichen Jüngling Narkissos bieten eine Erklärung des Phänomens des Widerhalls als Naturecho. In beiden Geschichten ist die Stimme der Echò eine weibliche, die aufgrund ihres nicht realisierbaren Liebesverlangens als klagende Figur illustriert wird.[1]

Doch als eine weniger klagende, eher besonnene und entschlossene Stimme, erklingt die der Hauptspielfigur En des Third-Person Science Fiction Adventures ECHO des Entwicklerstudios Ultra Ultra. Unrealisierbar erscheint auch ihr Verlangen, den Tod ihres Freundes Foster ungeschehen zu machen. Dabei soll ihr ein roter Würfel, der den Körper und Geist des Verflossenen enthält, behilflich sein. Nach einem 100-jährigen Dornröschenschlaf und einer damit verbundenen langen Reise im Hyperschlaf, erwacht En im Inneren eines Raumschiffs aus ihrer Stasis. Auf einem namenlosen weiß-schimmernden Planeten vermag die Erfüllung des Verlangens in greifbarer Nähe zu liegen. Doch hat sie Liebe hierher geführt? Weiterlesen

Bronzemann und Elohim – Wenn Metaphysik, Philosophie und Menschsein im Spiel eins werden.

The Talos Principle

Während an den anderen Anspielstationen am Stand von Devolver Digital pixelige Explosionen aufleuchten, Blut in alle Richtungen spritzt und Pixelfiguren über Abgründe springen, steht an einer jemand, der nicht 8-Bit-Grafik und Highspeed-Gameplay präsentiert. Ganz im Gegenteil: Als Co-Writer für das kroatische Entwicklerteam Croteam will Jonas Kyratzes, der bereits die Geschichten hinter Titeln wie z.B. The Sea Will Claim Everything und The Book Of Living Magic schrieb, mit der philosophisch motivierten Geschichte eines 3D-Puzzlers überzeugen.

Wie ihm dies gelingt, erfahren Sabrina Strecker und Dan Heck beim Anspielen von The Talos Principle. Ein Transkript-Auszug über Metaphysik, Philosophie und das Wesen des Menschen – viel zu schade, um gekürzt zu werden.

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„Curiouser and Curiouser!“ – Auf Entdeckungsreise im 19. Jahrhundert

Curious Expedition

Mittwochnachmittag auf der Gamescom in Köln. Bepackt mit allem, was unsere Rücken an Equipment zu tragen vermögen, eilen wir von Halle zu Halle, von Termin zu Termin. Auf den nächsten freuen wir uns sehr. Curious Expedition steht für Dan, Thomas und mich im Terminplan. In Halle 4 sollen wir Johannes Kristmann und Riad Djemili treffen. Sie sind die Köpfe hinter dem Projekt. Aber wir treffen sie nicht in einem der nur wenige Quadratmeter großen Messestand-Räumchen. Einen Messestand haben sie nämlich nicht. Stattdessen plaudern sie mit uns in lockerer Runde in einem Café mitten in der Business Area über ihre Kreation.

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Back to Bed und der Verrat der grünen Äpfel

Als ich auf der Gamescom plötzlich vor einem Stand mit der Aufschrift Back to Bed  stand, war ich erst kurz verwundert. Ich kannte das Indie-Game lediglich als ein schon älteres studentisches Projekt, welches man als unfertige Beta im Internet spielen konnte. Um so erfreuter war ich, als Jonas Byrresen, Game Designer und Co-Founder von Bedtime Digital Games mir erzählte, dass sie mit einem kleineren Team 2013 eine Firma gegründet, das Spiel weiterentwickelt und vor wenigen Tagen auf Steam veröffentlicht hätten. Im wunderschön surrealen Back to Bed  steuert man Subob, das Unterbewusstsein der Figur Bob. Dabei ist es das Ziel, den Schlafwandler Bob zurück in sein Bett zu geleiten und ihn dabei zu beschützen. Das besondere dabei ist die Traumwelt, durch die sich die beiden bewegen. Sie ist eine Mischung aus realen und surrealen Elementen, die von den zahlreichen Referenzen zu Werken von René Magritte, Salvador Dalí, M. C. Escher und David Lynch lebt.

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Von Einsamkeit, Kindheitserinnerungen und dem Status Quo der Spieleindustrie – Im Interview mit den Machern von Tengami

Das Mobile Game Tengami von Entwickler Nyamyam wird künftig auch auf der WiiU zu spielen sein. Mit der Portierung auf die Nintento-Konsole war das junge Entwickler-Team zu Gast auf der Gamescom in Köln. Wir haben dort mit Jennifer Schneidereit, Mitbegründerin von Nyamyam, über das kleine Spielekunstwerk gesprochen. Dabei konnten wir sowohl thematisch weiterführende Aspekte aus unserem Artikel „Remediation im Videospiel Tengami“ vertiefen, als auch einiges über die Gedanken und Gefühle erfahren, die hinter dem Spiel stecken.

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