Pixeldiskurs-Podcast #67 – Das unfreiwillige Spiel

Hinweis: Alle Folgen des Pixeldiskurs-Podcast sind mittlerweile im /media/rep archiviert.

Diese Folge ist dank Sylvio Konkol von spielkritik.com wiederhergestellt. Vielen herzlichen Dank dafür!

„I want to play a game“, sagt der Killer in Saw und foltert munter Menschen. Aber spielt denn da tatsächlich wer? Und sind wir noch Spieler, wenn wir nicht wissen, dass wir an einem Spiel teilhaben? Es ist ein seltsames und überraschend weit verbreitetes Phänomen, auf dessen Spurensuche wir uns begeben.

Außerdem geht es um Uncharted 4, Die Säulen der Erde und Stefans Sprachunfähigkeit.

 

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Inhalt:

00:00-00:37 Spielewoche (Uncharted 4; Die Säulen der Erde)

00:37-01:11 Presseschau

01:11-02:01 Thema der Woche

02:01-02:05 Hörerkommentare

Shownotes:

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Über Sophie Bömer

Sophie Bömer (sb) ist seit 2013 Studierende an der Philipps-Universität Marburg und hat vor Kurzem ihren Master in Medienwissenschaften begonnen. Obwohl sie sich selbst nicht unbedingt als eingefleischte Spielekennerin bezeichnen würde, hat sie dennoch Freude daran, sich (auf wissenschaftliche Weise) mit Videospielen aller Art auseinanderzusetzen. Neben diesem Interesse und dem beinahe ungesunden Konsum von Serien auf Netflix setzt sie sich auch gerne mal mit den Fan Studies auseinander.

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Über Stefan Heinrich Simond

Stefan Heinrich Simond (shs) publiziert und unterrichtet im Bereich der Game Studies am Institut für Medienwissenschaft der Philipps-Universität Marburg. Er promoviert zur Konstruktion psychischer Krankheiten und psychiatrischer Institutionen in digitalen Spielen, ist Chefredakteur bei pixeldiskurs.de und hostet den wöchentlichen Pixeldiskurs-Podcasts.

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Über Tobias Klös

Tobias Klös (tk), Master of Arts (M.A) Erziehungs- und Bildungswissenschaft ist Redakteur bei pixeldiskurs.de und Co-Host des Pixeldiskurs Podcasts. Interessen: Gamification und Game Based Learning

2 comments

  1. Tolle Folge, spannende Diskussionen – ihr ergänzt euch sehr gut! Gegen Ende eures Gespräches schoss mir die erste Folge, die ich vom Pixeldiskurs gehört habe, in den Kopf: Stefans Interview mit Jochen Gebauer, in dem es um Spec Ops – The Line ging.

    Es geht um den Punkt, dass die Konsequenzen von Spielen verhandelbar sind und mein Gedanke ist, wie sehr sich die Macher von Spec Ops – The Line der Spieldefinitionen bewusst waren. Dreht Spec Ops –The Line die Spieldefinition gar um?

    Es geht um die Szene mit dem Weißen Phosphor und die Entscheidungen „weiterzuspielen“ (Einsatz des Weißen Phosphors) oder das Spiel „abzubrechen“ (was einer Rettung der Zivilisten und Soldaten gleichkommt). Macht Spec Ops – The Line die Spielerinnen und Spieler hier zum unfreiwilligen Charakter, ohne dass es offensichtlich ist? Ich muss dazu sagen, dass Spec Ops – The Line meine Sicht auf Spiele, meine Spielweise und meine Vorlieben nachhaltig beeinflusst hat. Das war mir im Moment des Spielens nicht klar, aber nach dem Hören eures Podcasts, beschleicht mich das Gefühl, dass Spec Ops – The Line unfreiwilliges Spielen eingebaut hat. Konsequenzlos (für mich und die Charaktere im Spiel) wäre mein Handeln gewesen, wenn ich das Spiel während der Szene mit dem Weißen Phosphor abgebrochen hätte. Auch Aussagen der Entwickler, dass der Abbruch des Spiels(!) an dieser Stelle eine valide, konsequenzlose Option ist, könnten darauf hindeuten, dass das Spiel, wenn es nicht abgebrochen wird, ab diesem Zeitpunkt, seine eigene Integrität als Spiel infrage stellt. Obwohl es ein Spiel ist.

    Liebe Grüße nach Marburg!!!

  2. Eine hervorragende Diskussion, die mich bei dem erwähnten Thema „Freiheit und Macht“ an ein Zitat des Philosophen und Schriftsteller Alexander Solschenizyn erinnert:
    „Man kann Macht über andere Menschen ausüben, solange man ihnen etwas gibt. Nimmt man einem Menschen aber alles, dann hat man seine Macht über ihn verloren“
    Dies geht zwar in eine eher politische Richtung aber demnach muss man Menschen gewisse Freiheiten zusprechen um Macht über sie ausüben zukönnen.

    Dabei kam mir der Gedanke und die Frage auf, inwiefern existieren bereits Spiele, bei denen explizit politische Machtverhältnisse und die damit herrschenden Freiheiten und Einschränkungen einer Gesellschaft behandelt werden?

    Und eine allgemeinere Frage, bezüglich der Chancen und der potentiellen Macht von Games auf die Spieler:
    In Zeiten in denen ein, ich nenne es mal, „social network game“ namens „Blue Whale“ die Macht besitzt Jugendliche in den Selbstmord zu treiben oder das beste Beispiel Pokemon Go, welches Millionen Menschen auf die Straße trieb auf der Suche nach virtuellen Kreaturen, während diese Menschenmassen einmal wegen eines einzigartigen Pokemons einen Großteil von New York’s Infastruktur kurzzeitig lahmlegte, aber auch Spiele wie „Life is Strange“ den Spielern den Klimawandel vor die Augen führen oder Spiele wie „LUKA und das geheimnisvolle Silberpferd“, welches in Zusammenarbeit mit der Polizeiberatungsstelle entwickelt wurde, um Kindern eine Alternative zu Gewalt zu bieten.
    Wie seht ihr die Macht von Computerspielen, deren potentieller Einfluss auf unsere Gesellschaft und ob wir in Zukunft mehr solche Spiele zu erwarten haben, die gezielt einen Einfluss ausüben wollen? Wie auch das Beispiel mit „LUKA“, sollte es mehr Spiele geben um die Kinder/Jugendlichen auf diesem, eher interessanteren spielerischen, Weg zu informieren/erziehen?

    Haben „einfache Spielerein“ solche Macht und wie damit umgehen?

    Liebe Grüße

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