Shardlight: Ein revolutionäres Adventure

„I’ve got the perfect life!“, lässt die Protagonistin Amy jeden wissen, der es hören will. Dabei hat sie keineswegs das perfekte Leben. Nachdem die Bomben des Dritten Weltkriegs gefallen waren, blieben nur radioaktive Ruinen übrig. Wie die meisten Menschen leidet auch Amy an den Folgen der Verstrahlung. Behandelt wird nur der Gewinner eines Lotteriespiels, das von der dekadenten Aristokratie ausgerichtet wird. Um überhaupt ein Ticket zu bekommen, muss Amy einen gefährlichen Lotteriejob annehmen, wo ihre Reise durch das dystopische Shardlight startet.

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Medienreflexion im Computerspiel: Life is Strange als Spiegel der Fotografie

Medien beinhalten andere Medien – zu dieser Weisheit kam bereits Marshall McLuhan im Jahr 1964 mit der These, dass Medien auf diese Weise operieren.[1] Der Computer stellt dabei keine Ausnahme dar, sondern sogar die größtmögliche Verdichtung dieser Annahme: Als „Metamedium“[2] können sich in ihm alle anderen Medien versammeln. Auch das Computerspiel funktioniert in dieser Hinsicht, setzen sich die meisten digitalen Spiele doch aus Text, Bild und Ton zusammen. Damit ist allerdings noch keinesfalls die Medialität des Computerspiels geklärt. Und auch dass ein Medium ein anderes enthält, ist keine Voraussetzung für dessen Reflexion. Wie funktioniert also die Medienreflexion im Computerspiel? Hierzu möchte ich mir die kürzlich vollendete Computerspieleserie Life is Strange (2015, Dontnod Entertainment) anschauen und danach fragen, wie darin die Fotografie reflektiert wird. Weiterlesen

Interstellare Ethik

Manchmal bin ich unentschlossen. Ignoriere ich den Wecker, oder wälze ich mich aus dem Bett? Schmiere ich Marmelade oder einen Haselnuss-Nugat-Papp auf mein Brötchen? Star Wars- oder Band-Shirt? Aber es gibt seit Kurzem tiefschürfendere Fragen in meinem Leben. Kann ich es zum Beispiel mit meinem Gewissen vereinbaren, eine Geisel anzuschießen? Werde ich nachts schlafen können, nachdem ich meinem Hund eine Injektion verpasst habe, die ihn töten könnte? Und kann ich es riskieren, dass meinem treuesten Freund der Arm abgehackt wird?

Ich kann. Und die Tatsache, dass das Spiel, welches eben diese Konflikte aufwirft, mein Nutzen kalkulierendes Denken weckt, fordert und es vor allem unabdingbar macht, Opfer zu bringen und zu bestimmen, packt mich am meisten.

Gods Will Be Watching stellt vor die Wahl: Reinen Gewissens scheitern, oder moralisch zweifelhaft gewinnen.
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