Phantomschmerzen in Metal Gear Solid 5

„Why are we still here? Just to suffer?“[1] fragt Kazuhira Miller die Spielfigur Snake. Miller spüre immer noch einen detaillierten Phantomschmerz in seinen Gliedern, die er knapp ein Jahrzehnt zuvor bei dem Angriff auf die Söldnerstation Mother Base verloren hat. Mehr noch kann er ebenfalls seine gefallenen Kameraden spüren, die beim Anschlag ums Leben kamen. Aufgrund seiner physischen sowie psychischen Verstümmlung schwört Miller Rache.

Eine vielschichtige Darstellung von Behinderung, die von Mitleid über Bösartigkeit bis hin zur Übermenschlichkeit verläuft und selbst die serielle Narration steift, macht sich damit in Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain auf, die in der folgenden Analyse nachgezeichnet werden soll. Als eine Orientierung für die einzelnen Unterpunkte dient Colin Barnes Taxonomie zur medialen Repräsentation von Behinderung.[2] Weiterlesen

GameShame: Die ‚Glorious PC Gaming Master Race‘ im Bauernendspiel

Konsolen-Spieler haben es diese Tage nicht leicht. Eigentlich wollen sie nur gemütlich auf der Couch eine Runde zocken, doch dann werden sie im Internet von der elitären ‚PC Master Race‘ getrollt. Als „dirty console peasants“ werden sie bezeichnet, als ob PC-Spieler mit ihren schrill leuchtenden Setups die Könige des Gamings wären. Wir haben uns ausführlich mit verschiedenen Facetten der GameShame beschäftigt, die ich im Folgenden um den innerhalb der Gaming Community verhandelten sowie technikzentrierten Konflikt der ‚PC Master Race‘ ergänzen möchte. Wie und warum werden Konsolen-Spieler von fanatisch wirkenden PC-Gamern beschämt? Sind das die einzigen Akteure in diesem Diskurs? Und wie viel ist davon ernst gemeint und was nur Satire? Weiterlesen