‚Was bin ich froh, dass ich kein Dicker bin‘, singt Marius Müller-Westernhagen. Beschämung, Marginalisierung und Exklusion übergewichtiger Personen durchziehen unser kulturelles Leben als seien sie selbstverständlich. Auch digitale Spiele sind davon betroffen und wir wollen begreifen, woher eigentlich der Ekel kommt, inwiefern er sich in Stereotypen – oder gar der Abwesenheit jedweder Repräsentation – manifestiert und welche Beispiele hingegen positiv auffallen.
Außerdem geht es um PUBG, den game (eine interessante Wortschöpfung) und Stefans Ethik-Kommission.
Inhalt:
00:00:00 – 00:29:00 Spielewoche (PlayerUnkown‘s Battlegrounds)
00:29:00 – 00:36:00 Presseschau
00:36:00 – 01:32:00 Thema der Woche
01:32:00 – 01:42:00 Hörerkommentare
Shownotes:
Ich mochte die Folge sehr und auch der Artikel zu Fatshaming sehr gut. Inklusive der Ergänzungen zur „Sorge um sich selbst“ ein umfangreicher Einblick.
Zu dicken Menschen in Spielen fiel mir noch Dijkstra aus The Witcher 3 ein. Ich weiß nur nicht ob als Positiv- oder Negativbeispiel, tendiere aber zu ersterem selbst wenn er als Antagonist auf diese Weise inszeniert wird. Eure Meinung wäre dazu interessant.
Ich habe beim Spielen von Mass Effect: Andromeda wieder gemerkt, dass behinderte (da muss ich noch was bei euch nach hören :D) und/oder dicke Menschen gefehlt haben. Es gibt eine trans Person (token!), bisexuelle aus convenience Gründen und braune bzw. schwarze Menschen. Ich finde derartige Zukunftsvisionen immer beunruhigend, da ich als behinderter, dicker, queerer Mensch nicht vorkomme. Weder in Summe, und seltenst in Teilen davon.
Diesen Artikel fande ich dazu schön. Das meiste dürfte sich aber auch in der von mir noch nicht angehörten Reihe zu Behinderung finden: https://shoshanakessock.com/2017/08/28/disability-erasure-and-the-apocalyptic-narrative/
Ich finde die Idee der Ethik-Kommission daher durchaus gut, wenngleich ich mit dem Begriff der Ethik-Kommission eher negatives assoziiere. Sie wird häufiger, zumindest im medialen Bereich, häufiger als wirkungsarm dargestellt, da ihr Ergebnis einfach verworfen werden kann. Ich dachte dann eher an ein „Diversity Departement“, weil Alliteration und mit programmatischen Namen. Vermutlich mehr Widerstand in der Industrie.
Woran mich aber das insgesamt erinnert hat war Isabelle Stengers (2005) The Cosmopolitical Proposal.
Wenn ich es richtig verstanden habe ist der Kern der Vorschlag einer „Hesitation“, eines Zögerns in der Produktion von Wissen (und damit Welten), die dazu da ist zu hinterfragen was gerade wie getan wird und wo es Ausschlüsse gibt. Das fände ich mal wieder schön und wichtig.
Wobei ich die Figur di*er „Idiot*in“ nicht unproblematisch finde, selbst wenn Stengers sie auf die alt-griechische Bedeutung zurückführt.
LG,
Romy
(Pronomen: Er/ Sein)